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2 Fragen, um die Beziehung zu retten

2 Fragen, um die Beziehung zu retten

Nur wenigen Paaren ist wirklich bewusst, dass ihre Beziehung ständig gepflegt werden muss. Jeder Tag bringt kleine Herausforderungen mit sich – Enttäuschungen, Frustrationen, Irritationen –, die sich zwischen die scheinbar so unzertrennlichen Liebenden drängen und ihre Beziehung auf subtile Weise schwächen können.

Diese Liebenden können wütend werden, ohne sich dessen bewusst zu sein, oder sich entfremden, ohne es zu realisieren.

Der erste Moment, in dem sich andeutet, dass etwas falsch läuft (vielleicht sogar sehr falsch), ist, wenn sie eines Abends beim Abendessen zu ihrem Partner oder ihrer Partnerin hinüberschauen und feststellen, dass ihr Herz taub ist, sie nichts fühlen, dass sie – ganz unerklärlicherweise – keine Liebe mehr zu empfinden scheinen. Oder wenn sie auf einer Geschäftsreise sind und plötzlich – viel deutlicher, als sie es sich je hätten träumen lassen – merken, dass ihnen eine Affäre jetzt sehr gelegen käme.

Dieses geheimnisvolle und plötzliche Abkühlen ist bei näherer Betrachtung weder besonders geheimnisvoll noch besonders plötzlich. Vielmehr ist es das Ergebnis einer langsamen, stillen Ansammlung von Ablagerungen in den Arterien der Liebe, die sich aus kleinen Enttäuschungen zusammensetzen, die nicht unmittelbar nach ihrer Entstehung aufgelöst wurden.


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Um diesen Risiken vorzubeugen, sollten sich Liebende regelmäßig die Zeit nehmen, sich – in einer Stimmung von behutsamer Offenheit und Neugierde – zwei einfache, aber enorm wichtige und wirksame Fragen zu stellen:

  1. Weshalb bist Du wütend auf mich?
  2. Womit habe ich Dir in letzter Zeit Angst gemacht?

Ohne es zu wollen, verärgern wir unsere Partner*innen ständig, weil wir nicht in hinreichendem Maße die Person sind, als die sie uns gerne hätten. Manchmal sind ihre Erwartungen berechtigt; manchmal – und das würden sie selbst zugeben – stellen sie Erwartungen an uns, die kein Mensch erfüllen kann.

Es kommt weniger darauf an, dass jemand tatsächlich perfekt ist, als darauf, dass er oder sie uns höflich und verständnisvoll zuhört, wenn wir uns – wohlwollend – darüber beschweren, dass die Person es nicht ist.

Was spielt es für eine Rolle, ob ein*e Geliebte*r tausend Fehler hat, solange er oder sie uns erlaubt, unsere bittere Enttäuschung darüber zu teilen? Wir können jemandem sehr viel verzeihen, wenn die Person nicht in die Defensive geht, sobald wir darüber sprechen wollen, was es für uns so schwierig macht, mit ihr zusammen zu sein. Wir brauchen keine tadellose Liebe, wir brauchen nur immer wieder die Gelegenheit, gehört zu werden, wenn wir ihr Fehlen beklagen.

Wir brauchen die Möglichkeit, unsere Enttäuschungen in einer Atmosphäre des Verständnisses und der gegenseitigen Nachsicht loszulassen.

Als Antwort auf die erste Frage könnten wir beispielsweise erklären, dass es uns aufregt, dass die Freunde der anderen Person so langweilig sind, dass sie nicht nach einem besseren Job strebt, dass sie die Küche unaufgeräumt lässt oder dass sie sich so viele Gedanken um ihre Mutter macht. Unser*e Partner*in könnte sich ebenso über uns ärgern – dass wir so nervös und schlecht gelaunt sind, dass wir es mit den Manieren nicht so genau nehmen oder dass wir so wertend und herablassend anderen gegenüber sind.

Wir müssen nicht wütend werden, während wir unseren Ärger kundtun. Die Stimmung kann heiter und sogar spielerisch sein. Uns müssen auch keine Lösungen oder magischen Antworten einfallen. Was zählt, ist, dass wir die Möglichkeit haben, unsere Enttäuschungen in einer Atmosphäre des Verständnisses und der gegenseitigen Nachsicht loszulassen.

Genauso wie durch Wut kann die Liebe auf subtile Weise durch Angst erdrosselt werden. Wir versetzen uns ständig gegenseitig in Sorge. Indem wir unvernünftig sind, indem wir unordentlich sind, indem wir unzuverlässig sind …

Es geht nicht darum, nichts falsch zu machen

Die Angst untergräbt das Vertrauen, das die kleine verletzliche Version unserer selbst – die tief in uns schlummert – von dem Menschen braucht, an den es sich binden möchte. Es gibt ein kleines Kind in uns, das nach der Sicherheit sucht, die ein Elternteil bieten kann, und das wahrscheinlich insgeheim verschreckt ist, wenn unsere Partner*innen ihre Stimme gegen uns erheben oder nicht nach Hause kommen, wenn sie es uns versprochen haben. Und noch einmal: Es geht nicht darum, dass wir unser Gegenüber nie verärgern, sondern darum, dass wir höflich zuhören, wenn er oder sie uns freundlich sagt, dass wir es getan haben.

Wir sollten aufhören, unseren Beziehungen die routinemäßige Wartung zu verweigern, die wir einem Fahrrad oder einem Heizkessel ganz selbstverständlich zugestehen. Wir müssen uns nicht vor dem mysteriösen Ende einer Beziehung fürchten, solange wir regelmäßig den Mut aufbringen, anzuerkennen, wie sehr wir die Menschen, die wir lieben wollen, verärgert und verängstigt haben könnten.

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