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Wie wir uns bei Feierlichkeiten nicht langweilen

Wie wir uns bei Feierlichkeiten nicht langweilen

Es gibt – so wollen wir behaupten – nur sehr wenige wirklich langweilige Menschen auf der Welt, aber sehr viele, die aus einem einfachen und höchst vermeidbaren Grund als solche erscheinen: weil wir uns gegenseitig die falschen Fragen stellen.

Wir verstricken uns (aus dem durchaus verständlichen Wunsch heraus, nicht irritierend zu wirken oder Anstoß zu erregen) in Gespräche über Pendelzeiten, das politische Tagesgeschehen, die Marotten des Freundes eines Freundes oder unsere Pläne für den nächsten Urlaub.

Niemand will solche Gespräche führen – angesichts der knappen Lebenszeit, die wir auf diesem Planeten verbringen dürfen, angesichts all dessen, was uns innerlich schmerzt, angesichts dessen, wie sehr wir uns danach sehnen, einen Widerhall unserer Sorgen und Sehnsüchte in anderen zu finden – und doch scheint es manchmal nahezu unmöglich, diesen Gesprächen aus dem Weg zu gehen.

Eine Zivilisation, die weiß, wie man Geophysiker*innen und Neurochirurg*innen ausbildet, die Institutionen baut, um Biologie und Algebra, die finnische Sprache und mittelalterliche Geschichte zu lehren, die Bedienungsanleitungen für U-Boote und Lebensmittelverarbeitungsmaschinen schreibt, vernachlässigt vollkommen achtlos jede Art von Bildung, Erklärung oder Ritual rund um die Kunst des guten Gesprächs.


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Stellen wir uns also einen idealen Abend vor, in einem gemütlichen Rahmen, mit einem*einer freundlichen Gastgeber*in und einer Handvoll Gäste um einen Tisch. Anstelle von Geplänkel zu Urlaub und Wetter, könnten wir reihum gehen und mit außergewöhnlicher Aufrichtigkeit tiefgehende Fragen stellen und beantworten. Dies sind einige Themen, über die wir gerne sprechen und mehr hören würden, wenn wir nur unsere Ängste ablegen könnten:

– In welcher Hinsicht bist du ein wenig irrational?

– Was ist eine Sache, die du getan hast und für die du dir Vergebung wünschst?

– Wenn du etwas an deiner Kindheit ändern könntest, was wäre das?

– Aus welchen Gründen kann es anstrengend sein, eine Beziehung mit dir zu führen?

– Was ist eine Angst, die andere Menschen nicht unbedingt von dir erwarten würden?

– Was magst du an dir selbst nicht? Was würdest du gerne an dir ändern?

– Was sind deine Schwächen bei der Arbeit?

– Welche Teile deiner Persönlichkeit könnten Schutzmechanismen gegen Schmerzen aus deiner Vergangenheit sein?

– Was würdest du in der Liebe gerne direkter einfordern können?

– Was ist das Bewundernswerteste an dir?

– Hast du Menschen verärgert, ohne es zu wollen?

– Welche charakterlichen Schwächen würdest du anderen gegenüber normalerweise nur ungern zugeben?

– Was befürchtest du, das andere über dich denken könnten?

Letztendlich stehen wir wahrscheinlich vor der Wahl: zwischen Würde und Ansehen auf der einen und Einsamkeit auf der anderen Seite.

Was wir an Imponiergehabe zu verlieren haben, können wir an Verbundenheit gewinnen. Wenn wir solche Fragen offen beantworten, werden wir nicht mehr wie die unfehlbaren, selbstsicheren und sachkundigen Menschen wirken, die wir normalerweise zu sein versuchen. Wir werden die Trennung erwähnt haben, die Angst, die uns nie zur Ruhe kommen lässt, das Gefühl der Unzulänglichkeit, das uns im Berufsleben verfolgt. Vielleicht mussten wir innehalten, während sich unsere Augen mit Tränen füllten. Aber wir werden uns als etwas entpuppen, das noch beeindruckender ist als Makellosigkeit: Als Menschen, die stark genug sind, ihre Wunden zu teilen, seriös genug, um über sich selbst zu lachen, gesund genug, um komisch zu sein, und – endlich – bereit für wahre Freundschaft.


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By The School of Life

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